MED Facharztzentrum
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Sind Tabletten auch bei Laktose-Intoleranz gut verträglich?

16. Mai 2013

Heutzutage ist Laktose (Milchzucker) bei der Herstellung von Tabletten ein sehr weit verbreiteter Hilfsstoff. Auch Menschen mit einer Laktose-Intoleranz können Tabletten meist ohne Probleme einnehmen, da bei vielen Menschen noch eine Restaktivität des abbauenden Enzyms vorhanden ist.

Diese reicht oft aus, um die in einer Tablette enthaltene, oft geringe Menge an Milchzucker abzubauen, ohne dass Beschwerden auftreten.

Was bedeutet eigentlich der Begriff Laktose-Intoleranz?

Laktose ist der in der Milch natürlicherweise enthaltene Milchzucker. Es ist ein Doppelzucker, der sich zusammensetzt aus den Einfachzuckern Glucose und Galactose. Die Laktose kann als Doppelzucker aus dem Dünndarm nicht
aufgenommen werden und ist für den Körper daher nicht verwertbar. Dagegen sind die Einfachzucker Glucose und Galactose Nährstoffe, die vom Körper leicht aufgenommen und auch verwertet werden können. Deswegen wird der Milchzucker während der Verdauung von Lactase-Enzymen im Dünndarm aufgespalten.

Wenn das Enzym Lactase im Körper nicht ausreichend vorhanden ist, bei einem sogenannten Laktasemangel, gelangt die Laktose (Milchzucker) in ungespaltener Form in den Dickdarm und wird dort durch Darmbakterien unter Gasbildung vergoren. Außerdem kann die Laktose einen vermehrten Wassereinstrom in den Dickdarm verursachen.

Dies kann zu Beschwerden, wie z. B. Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl oder Durchfall nach dem Verzehr von Milchprodukten führen und wird dann als sogenannte Laktose-Intoleranz bezeichnet.

 

Wie kann man einen Lactasemangel feststellen?

Die Diagnose der Laktose-Intoleranz kann durch einen Atemtest gestellt werden. In der Regel wird das durch Fachärzte für Gastroenterologie durchgeführt. Dabei wird eine bestimmte Menge an Laktose (25-50 g) als
Getränk aufgelöst und auf nüchternen Magen getrunken.

Bei einem Mangel an Laktase führt die bakterielle Zersetzung des Milchzuckers im Dickdarm zur Bildung von Wasserstoff (H2). Durch eine Atemprobe in regelmäßigen Abständen lässt sich einfach ermitteln, ob eine Intoleranz vorliegt. Zusätzlich lässt sich im Blut überprüfen, wie stark Glukose (Traubenzucker), eine der beiden Bestandteile des Doppelzuckers, nach einer gewissen Zeit ansteigt. Zudem werden Beschwerden, die während des Tests auftreten, berücksichtigt.

Bundesweit haben sich einige Apotheken spezialisiert auf die Beratung rund um die Ernährung und informieren Betroffene über Laktose-Intoleranz. Bei dieser Unverträglichkeit ist es sehr sinnvoll, im Vier-Augen-Gespräch Alternativen zu besprechen. Beispielsweise können durch die Einnahme spezieller Enzyme in Form von Tabletten Milchprodukte ohne Verdauungsbeschwerden vertragen werden.

Die Apotheke in der MED hat sich auch zu diesem Thema fortgebildet. Frau Schmid ist IHK-zertifizierte Ernährungsberaterin und steht Ihnen gerne hilfreich zur Seite.

Ihre Apotheke in der MED


Autorinnen:

Josefine KrosJosefine Kros
Apothekerin, Inhaberin


Lena SchmidLena Schmid

Autorin

Apotheke in der MED
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